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  • stefanzh6

Wie man etwas wissen kann ...

... was einem keiner gesagt hat.


Wie kann man etwas wissen? Aus Welchen Quellen schöpft man die Informationen, über die man zum Beispiel mit anderen spricht? Es gibt im Grunde aus Sicht der Informationsverarbeitung kaum ein wichtigeres Thema als dieses, wie man zu Informationen kommen kann und wie man diese Informationen beurteilt. Die Frage, wie man Informationen verarbeitet, ist die wohl fundamentalste Frage die sich stellt. Lebewesen tuen im Grunde nichts anderes, als Informationen zu verarbeiten. Es ist das ureigenste Interesse von jedem, mehr darüber zu wissen.


Wenn man sich die Frage stellt, woher die Informationen kommen, die man verarbeitet, wird man früher oder später herausfinden, dass alle Informationen aus einem Speicher kommen. Der Mensch verfügt dabei über ein Kurzzeit Gedächtnis, ein Ultra-Kurzzeit Gedächtnis und das Langzeit Gedächtnis. Diese Speicher Pyramide findet sich auch beim Computer wieder, weil die Anforderungen an die Informationsverarbeitung beim Menschen und beim Computer ähnlich sind.


Die Frage, die sich nun stellt ist die, wie man etwas wissen kann was einem keiner gesagt hat? Warum glauben manche Leute etwas zu wissen, was sie weder gelesen, noch gesehen, noch gehört und auch nicht gerochen haben? Wobei die Redewendung "Er hat es gerochen" umgangssprachlich für diesen Mechanismus verwendet wird.


Ich will es einfach kurz und prägnant zu Papier bringen: Es gibt einen Mechanismus beim Menschen, der uns zu dem sozialen Wesen macht, das wir sind. Diese Mechanismus ist fundamental und die Voraussetzung für höher entwickelte Gesellschaften und Techniken. Das ist meine These. Ich will diesen Mechanismus einmal das soziale Gedächtnis nennen, unser Speicher hat soziale Eigenschaften, die dazu führen, dass sich wichtige Informationen schneller und umfassender verbreiten als es durch gesprochene und geschriebene Sprache möglich wäre.


Wenn eine wichtige Information durch die verschiedenen Stufen der Gedächtnis Pyramide transferiert wird, um sie zu verarbeiten, dann wird sie auf einer bestimmen Stufe über eine Transmission auch in den Speicher der sozialen Peers transferiert. Und zwar unbewusst, während wir schlafen. Dabei werden Bilder, Töne, Gedanken, einfach allgemeine Informationen automatisch mit Anderen geteilt und somit redundant im sozialen Gedächtnis der Gruppe gespeichert.


Das bewahrt uns davor, wichtige Informationen wieder zu verlieren, wenn eine einzelne Person stirbt, und macht uns widerstandsfähiger bei Angriffen, Konflikten und anderen Katastrophen.


Zudem ermöglicht uns das soziale Gedächtnis erst dazu, mit anderen zusammen zu arbeiten und zusammen zu leben.

Wir müssen nicht immer über alles reden, um es mit anderen zu teilen.


Das ist, kurz und bündig, meine These, warum man sehr wohl auch Dinge wissen kann, die einem nicht gesagt worden sind.


Es ist eben eine Frage des Glaubens, ob man dann an diese Informationen glaubt oder nicht.

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